Lexikon Kanzlei-PR: B wie Blog

Blogs sind wohl der Ursprung des heutigen Internets (teilweise noch als Social Web oder Web 2.0 bezeichnet). Mittlerweile gibt es in Deutschland mehr als zwei Millionen Blogs. Die wichtigsten von ihnen sind unter www.deutscheblogcharts.de aufgelistet. Rund 400 Blogs stammen aus Juristenhand oder beschäftigen sich mit juristischen Themen. Die meisten Law-Blogs bzw. Blawgs werden von Anwälten unterhalten. Bei derzeit 150.000 Berufskollegen bloggt also ungefähr jeder 400. Anwalt.

Die Bandbreite von bloggenden Anwälten reicht von Einzelanwälten und kleinen Kanzleien über Boutiquen und Spin-offs bis hin zu Partnern von Großkanzleien. Dementsprechend groß ist auch die Vielfalt der Blogs: Von spezialisierten Fachblogs über launige Blogs aus dem Anwaltsalltag finden sich die unterschiedlichsten Angebote.

Nicht überraschend bloggen Anwälte, die sich mit internetnahen Themen wie IT-Recht, Medienrecht, Urheberrecht und Markenrecht befassen, besonders häufig. Der bekannteste und am meisten zitierte Blog ist aber der des Strafrechtlers Udo Vetter, www.lawblog.de, der sich unterhaltend an ein breites Publikum wendet. Demgegenüber sind Großkanzleien-Blogs eher selten. Hier mag eine Rolle spielen, dass man sich als Anwalt mit einem Blog aus der Vielzahl der Kanzleien herausheben und bekannt machen kann – und um Bekanntheit müssen sich die großen Wirtschaftskanzleien eher keine Sorgen machen.

Blogs unterscheiden sich von statischen, informierenden Websiten, die heute Standard jeder Anwaltskanzlei sind, dadurch, dass sie auf Dialog und Austausch ausgerichtet sind. Kennzeichnend für einen Blog ist daher die Möglichkeit, Kommentare abzugeben. Üblich sind außerdem eine Trackback-Funktion, ein Blogroll (Liste mit Links zu anderen Blogs), die Möglichkeit, den Blog als RSS-Feed zu abonnieren und Social Bookmarking-Links.

Auch Blogs unterliegen, wie das Netz in seiner Gesamtheit, einem beständigen Wandel. So werden heute eher längere Blogeinträge verfasst und seltener gepostet, weil mehr und mehr „Social Engagement“ auf anderen Seiten stattfindet (nämlich auf Social Media-Plattformen, wie etwa Facebook), als auf Seiten mit originärem Inhalt. Kürzere Beiträge und Meinungen werden eher in Communities oder auf Twitter gepostet und dazu genutzt, auf andere Seiten – wie etwa den eigenen Blog – zu verlinken.

Hinweis:

Im Interesse der Lesbarkeit verzichte ich in diesem Blog auf die jeweilige Angabe der männlichen und weiblichen Sprachform. Ich hoffe jedoch, dass sich beide Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen.

Zum Nach- und Weiterlesen:

  • Melanie Huber, Kommunikation im Web 2.0, 2. Auflage 2010, S. 31ff.
  • Maximilian Steinbeis, Nicht nur für Computerfreaks, AnwBl 5/2010, S. 323
  • Wolf Albin, BRAK-Magazin 02/2010 vom 15.04.2010, S. 4f.

Bildnachweis: „Hochstapler“ von luxuz::.,  www.photocase.de

Kommentare

Rürup Rente
Antworten

Danke sehr. Der Artikel ist recht interessant und wird gut umschrieben. Sehr informativer blog.

Hinterlasse einen Kommentar

Name*

E-Mail* (wird nicht veröffentlicht)

Webseite